In einem Meer aus jungem Bärlauch standen die 4 Kräutersuchenden YTAEs
Julia, Annabel, David und Valentin am 12.März 2015 als die erste
Kräutermenschenwanderung ihren Anfang nahm. Im Prater ist der Frühling
ausgebrochen, am Boden lassen sich überall frische Kräuter finden.
Glücklicherweise hatten Julia und Annabel schon einiges an Erfahrung, was
Valentin gleich nutzte um ein paar Fragen zu stellen:
V: Wie entscheide ich welchen Bärlauch ich pflücke?
J: Prinzipiell gilt umso kleiner
und zarter die Blätter sind, umso milder ist der Bärlauch im Geschmack. Wenn er
dann zu blühen beginnt (April), sollte er nicht mehr gepflückt werden. Deshalb
werden wir die nächsten Wochen ganz oft pflücken gehen. Und Bärlauch ist
nämlich nicht nur lecker sondern ist altbekanntes Heilmittel bei
Verdauungsstörungen und ein natürliches Antibiotikum (wirkt antibakteriell,
entzündungshemmend, anregend, schleimlösend und blutreinigend.) Ein richtiges
Allrounder-Heilmittel also :)
V: Gibt es etwas auf das ich aufpassen muss wenn ich Bärlauch pflücke?
J: Ja, Bärlauch hat nämlich zwei giftige Doppelgänger, die ihm
ähnlich sehen- das Maiglöckchen und die Herbstzeitlosen. Die wichtigsten
Unterscheidungsmerkmale, die seine Doppelgänger nicht haben sind die folgenden:
Die Blätter des Bärlauch sind weich und matt, er hat einen starken
Knoblauchgeruch und die Blätter wachsen einzeln aus dem Boden. Am besten gehst
du bei den Kräuterwanderungen mit, bis du dir ganz sicher bist!
V: Jetzt habe ich schon eine ziemliche Menge gesammelt, wie verarbeite
ich das jetzt am besten, so wie zur Suppe die du letztens gemacht hast?
J: Genau, als Suppe ist der Bärlauch köstlich, und auch milder im
Geschmack. Dazu einfach Bärlauch in etwas Wasser kochen, Salz und Pfeffer dazu
geben und pürieren. Zum Schluss kann die Suppe auch mit etwas Kokosmilch oder
Sahne verfeinert werden.
Meine persönliche Empfehlung ist Butterbrot mit geschnittenem
Bärlauch und Salz. Extrem einfach und unschlagbar gut.
Auch Brotaufstriche mit Bärlauch sind schnell zubereitet! Als Grundmasse
kann entweder Topfen, Joghurt oder (gekochte und pürierte) Kichererbsen
verwendet werden, wo man den geschnittenen Bärlauch beimengt und dann nach
Belieben mit Salz, Pfeffer und eventuell Muskatnuss würzt.
V: Und von Pesto habt ihr auch mal etwas erzählt?
J: Jaaa Bärlauchpesto ist auch ganz lecker, dazu Bärlauch,
Olivenöl, Pinienkerne oder Cashew Nüsse vermischen, Salz und Pfeffer würzen
und prürieren.
V: Muss ich heute noch alles verarbeiten oder kann ich das im
Kühlschrank aufbewahren?
J: Umso frischer umso besser natürlich! :) Doch im Kühlschrank kannst du
den Bärlauch auch bis zu drei Tage aufbewahren. Wenn du schon davor weißt, dass
du nicht zum Kochen kommst, dann kannst du ihn einfach blanchieren (mit etwas
Wasser kurz kochen lassen), dann verliert er an Volumen und kann eingefroren
werden und dann ein andermal zu einer Suppe verarbeitet werden.
V: Also das zweite Petersilienartige Kraut, das wir gesammelt haben,
heißt Kerbel-welche Kochtipps könnt ihr mir dafür geben?
A: Da Kerbel sehr intensiv ist und so ähnlich wie Petersilie schmeckt,
kann man es fein schneiden und als Gewürz in Joghurtsoßen, Salaten, Suppen,
Pfannengemüse etc verwenden. Er schmeckt nicht nur gut, sondern hat auch
zahlreiche Heilwirkungen und hilft unter anderem bei Kopfschmerzen, Erkältungen
und unreiner Haut.
A: Nein das ist Vogelmire, ein sehr knackiges, mildes Kraut, das
herrlich als Salat zubereitet schmeckt! Das Gute daran, sie ist auch sehr
gesund und ist unseren Breiten als Unkraut bekannt, weil sie überall wachsen
kann.
Der Frühling hat erst angefangen, in den nächsten Wochen werden immer
mehr essbare Pflanzen zum Vorschein kommen. Wir werden auch weiterhin
Kräuterwanderungen machen und im Anschluss an diese auch werden wir gemeinsam
aus den Kräutern Lebensmittel, wie Öle, Pestos, Aufstriche… und Naturkosmetik herstellen. Wir laden dich herzlichst ein dabei zu sein und mit zu
kommen, unsere nächsten Wanderungen werden auch rechtzeitig auf Facebook
angekündigt werden.
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