Mittwoch, 4. Mai 2016

Generation Earth Action Leader Training 2015/16 - Teil 4

23.-26. April - Obernberg, Tirol



English:
The fourth part of our Action Leader Training 2015/2016 took place far away from the city in the beautiful landscape of Tyrol. The weekend started with a very nice welcoming evening. We talked about the last weeks and played some funny, energizing games.

In this training we again attended some interesting workshops: On Sunday, Annette, one of our Action Leaders, spoke about different economic systems - capitalism, communism and the commons – as well as gave us an overview of their pros and cons. Furthermore, we came together to have an exciting Skype call with volunteers from WWF Malaysia. We got to know each other, exchanged information about our projects and also talked about living sustainably in our countries. The Malaysians presented on a project called "Save our Seafood" which focused on education and changing the fish procurement within the university cafeteria system. We are looking forward to further calls and hopefully doing projects together with them. In another workshop Chris, also one of our Action Leaders, spoke about body language and how to use it wisely when presenting and talking in front of other people. Nate held an interactive workshop on the topic of “risk management” and Tabea from Attac Innsbruck visited us to talk about neo-liberal economics and water privatization.

This weekend we had some time to spend in our project groups. We worked on our next steps and updated the others about the current status of our projects.
Despite the occasional snow storms outside we were still able to spend some time in nature. A group of participants went on a hike up to a beautiful mountain lake and on our last evening we played an exhausting, but fun “capture the flag”-game.

On our last day in Tyrol we went to a small hydropower plant where WWF expert Gebhard gave us an insight in his work in which he tries to protect the last free-flowing Alpine rivers. After that we met two river activists who told us very personal stories about them trying to stop hydropower projects in their area.

We had a really informative and funny time at the 4th training and are totally looking forward to the next one!

Watch our video:


Deutsch:

Sa. 23.4.

Endlich war es wieder soweit und das 4. Training stand unmittelbar vor der Tür. Schon in der Früh packte der Großteil von uns alle sieben Sachen zusammen und machte sich auf den Weg nach Tirol. Diesmal war es zur Abwechslung einmal für alle Wiener und Wienerinnen an der Zeit, früh aufzustehen und eine weite Reise quer durch Österreich zu starten. Doch es hat sich allemal gelohnt, denn unser vorletztes Training fand zwischen Bergen, Bäumen und Wiesen in der traumhaften Kulisse Obernbergs statt. Voller Vorfreude kamen wir in unserer Hütte an und hatten genug Zeit, um uns alle ausgiebig zu begrüßen - immerhin war das letzte Training knapp zwei Monate her - und uns auf vier Tage Action Leader Training einzustellen. Den verbleibenden Nachmittag unseres ersten Tages konnten wir sehr gemütlich ausklingen lassen und so genossen wir die Zeit mit unterhaltsamen Spielen und gemütlichem Zusammensein.

So. 24.4.

Der Tag begann mit einem Frühstück, wie es im Buche steht. Es wurde ausgiebig gespeist und während die Letzten sich doch noch ein Brot nahmen, wurde das Datum der nächsten, leider letzten Trainingseinheit festgelegt. Nach vollendetem Abwasch und eingekringelten Tagen im Kalender ging es dann weiter mit einem Vortrag über verschiedene Verwaltungsformen (beispielsweise eines Stückes Land) von Annette, einer unserer "Action-Leaderinnen". Bereits nach kürzester Zeit war klar, dass die dafür eingeplante Zeit nicht genug sein würde und so die Tagesplanung (dank des „amtierenden“ Planungsteams) souverän umgeändert wurde.
Vor dem Mittagessen hatten wir zirka noch eine Viertelstunde Zeit, um in unserer Projektgruppe den momentanen Fortschritt des Projekts zu besprechen. Was alles zu tun ist. Ob man in der Zeit ist. Ob vielleicht doch etwas Wichtiges vergessen wurde…
Als dann bereits die Düfte der Mahlzeit durch den Raum flogen, präsentierte jede Gruppe das vorher Besprochene - natürlich - pantomimisch.

Anschließend an das Mittagessen wurde eine Runde geskyped und das mit Malaysia (gut, nicht ganz Malaysia, aber mit einer vergleichbar coolen Gruppe wie uns). Wir tauschten Informationen über unsere Aktivitäten und Projekte aus. Die Malaysier präsentierten u.a. ihr Projekt "Save our Seafood" welches darauf abzielt, dass nachhaltiger Fisch Einzug in malaysische Universitätskantinen hält. Danach gab es dann die leicht verzögerte große Mittagspause, in der einige die Betten aufsuchten und andere die wunderschöne Gegend erkundeten.

Nachmittags ging es dann weiter mit einem Workshop von Chris, ebenfalls ein „Action-Leader“, über die Körpersprache des Menschen. Wie man sich am besten präsentiert und die generellen "Do’s and Don’t’s“, wenn man vor einer Gruppe redet. Zeitgerecht wurde dann zu Abend gegessen und ohne große Umschweife ging es mit dem verschobenen „Risk-Managment“ vom Vormittag weiter. Wir teilten uns hierfür in zwei Gruppen und diskutierten über mögliche Risiken, die bei einem Projekt entstehen können. Selbstverständlich auch, wie man diesen entgegenwirkt oder sie gleich im Vorhinein aus dem Weg räumen kann. 

Alles in Allem war es ein sehr gelungener Tag, mit gutem Essen und viel Input. Was zur Folge hatte, dass bald alle in die Betten krochen, um für den nächsten Tag fit zu sein.

Mo. 25.4.

Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es auch am Montag los mit einem abwechslungsreichen Programm: Einige der Gruppe wagten sich trotz des Schneesturms vor die Türe, um die Wildnis der Tiroler Berge zu entdecken. Es sollte ein abenteuerlicher und atemberaubend schöner Marsch zum und um den nahe gelegenen Obernberger See werden. Während der eisige Wind uns Schneeflocken um die Ohren blies, wurde heiter gequatscht, gelacht und vor allem gestaunt. Nach guten drei Stunden purer Natur kehrte die Gruppe als erschöpfte, aber glückliche Schneemänner zu den anderen in das gemütliche Jugendhaus zurück. Dort wurde derweil gespielt, geruht oder auch schon fleißig an unseren Projektideen weitergearbeitet. Bis zum Mittagessen, italienisches Risotto, das somit sehr gut zur Gegend passte, hatten wir auch noch alle Zeit, um mit unseren Projektteams produktiv zu sein.

Nach einer wohlverdienten Mittagsrast  ging es mit einem Workshop zum Thema "liberale Wirtschaft" weiter, zu dem wir Tabea von der "internationalen Bewegung für eine gerechte Wirtschaft", Attac, eingeladen hatten. Gespannt lauschten wir der Vorstellung der Grundzüge unseres Wirtschaftssystems und welche umweltlichen und sozialen Nachteile es bedingt, wobei das Augenmerk vor allem auf der Wasserprivatisierung lag. Tabea blieb noch zum Abendessen, Süßkartoffelcurry und wir ließen den Abend nach einiger organisatorischer Arbeit gemütlich mit Gesprächen und Kartenspielen ausklingen. 

Di. 26.4.

Schließlich ist es Dienstag geworden, was so viel bedeutet wie "das 4.Training ist schon wieder fast vorbei". Die Sonne lachte endlich einmal länger als zehn Minuten und alle sind verschlafen, da wir früh aus dem Bett mussten, um unser Zeug zu packen. Zum Frühstück gab es als Kraftspender das beste Powermüsli der Welt. Wir verließen unsere tolle Unterkunft und schließlich den wunderschönen und magischen Ort Obernberg am Brenner um uns zwei Täler weiter mit einem WWF Experten an einem Kleinwasserkraftwerk zu treffen.

Dieser erzählte uns seine spannende Lebensgeschichte und was seine Arbeit zum Schutz freifließender Flüsse und Gewässer bedeutet: Wasserkraft im Spannungsfeld erneuerbarer Energien und Eingriff in einzigartige Ökosysteme.

Ein wenig später hörten wir die lokale Problematik des UVP-Verfahrens eines geplanten Wasserkraftwerkes noch von zwei Einheimischen: Ein leidenschaftlicher Fischer und ein Kajakprofi, die auch gegen die übermäßige Flussverbauung kämpfen, erzählten uns von ihren Erfahrungen: Wie viel Mut, Durchhaltevermögen und Kraft es braucht, sich für die Interessen der lokalen Bevölkerung und gleichzeitig die Natur einzusetzen, wenn dem gegenüber der Profit von Kraftwerksbetreibern und zusätzlich meist die regionale Politik steht. Berührende Lebensgeschichten und Tipps für uns junge, motivierte Gruppe ließen den Experteninput für dieses Training mit einem Höhepunkt ausklingen.
Ganz euphorisch und beeindruckt von diesen Geschichten und Persönlichkeiten speisten wir in einem feinen Restaurant das typisch lokale Gericht "Tiroler Dreierlei", bestehend aus Kaspätzle, Kasnockn und Spinatknödel.

Danach starteten wir mit dem Closing-Programm: Eine Feedbackrunde, ein Redekreis und schließlich eine Verabschiedung. Schöne Steine, die wir im Flussbett gesammelt haben, wurden für die zukünftigen Action Leaders ausgesucht und wir traten voller Freude aufs nächste Training im Juni unsere Heimreise an.