Donnerstag, 8. Oktober 2015

Generation Earth Action Leader Training 2015/16 - Teil 1

30. September – 4. Oktober in Heidenreichstein

 
 
English:

Gettin’ Fishy:  We kicked-off the Action Leader Training year 2015/2016!

Last weekend, we “kicked-off” the 2015-2016 Action Leader Training program in Heidenreichstein, Lower Austria, which is near the Czech border, and known for its local fishing industry!

During the five exciting and intense days, we got to know each other and Generation Earth/WWF better and identified topics for workshops that we want to learn about in the subsequent four trainings (from November 2015-June 2016). In two thought-provoking workshops from WWF experts, Flo and Axel, we dove into the topic of “sustainable fishing” and a new WWF project called, Fish Forward (www.fishforward.eu/at/).  We learned about the current shocking situation that our oceans are in and how people from developing countries who’s livelihoods depend on fishing are being threatened by overfishing. We realized how important it is for us to push for sustainable fish in order to preserve fish populations for future generations and for the sake of the people who depend on them. To highlight how local fish can be a good alternative, we visited an organic fish farm to get an insight into sustainable fishing in Austria (and we even got to try what local fish taste like!).
 
We are all looking forward to our next training which will take place in November!

Watch our video:

 
Deutsch:
 
 
Mi. 30.9.

Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit eine Herde junger orientierungsloser Schafe, die auf einem Reiterhof in Heidenreichstein zum ersten Mal aufeinandertrafen. Liebevoll wurden sie von vier Leadern: Nate, Natalie, George und Sarah empfangen, die zusammen das erste Action Leader Training organisiert haben.

Es begann eine spannende Reise. Keiner wusste, was uns erwartet in den nächsten Tagen. Doch schon bald fanden wir uns in einer gemütlichen Runde wieder und lernten uns als Menschen kennen. Jeder von uns hat seinen kleinen persönlichen, natürlichen Gegenstand mitgebracht und stellte die Bedeutung des Gegenstandes den anderen in der Gruppe vor. So entstand eine erste Beziehung zwischen uns, die unsere Schüchternheit und Fremdheit etwas auflockerte.

In unserem Dasein als Mensch konnten wir zum Ausdruck bringen, was uns hier her geführt hat. Wir erfuhren dadurch noch mehr über die anderen in unserer neu  zusammengestellten Gruppe mit denen wir in Zukunft vermutlich öfter in Kontakt sein werden.

Nach einem schönen Spaziergang durch Wald und Wiese, ging es auf dem Reiterhof im Seminarraum weiter. Nate erzählte uns nun mehr über Generation Earth, die Jugendgruppe, die davor YTAE („Youth Taking Action for the  Earth“) geheißen hat.

Kaum zu glauben, dass unsere ersten Wurzeln in Alaska liegen!

Um uns näher zu kommen und Schritt für Schritt Vertrauen in die Gruppe aufzubauen, spielten wir draußen Spiele und hatten viel Spaß miteinander. Wir merkten recht schnell, dass unsere Gruppe gut harmoniert.

Zum Überblick für die folgenden Tage tauschten wir uns über unsere Wünsche und Erwartungen aus und bekamen von Nate und den anderen den Trainingsablauf erklärt. Es wurde uns auch gesagt, dass wir selber beim Programm mitbestimmen können und somit sehr viele Freiheiten haben. Die nächsten Trainings wird unsere Gruppe selber organisieren, damit wir genau das lernen, was wir für unsere zukünftigen Projekte brauchen und wissen wollen. Natürlich bekommen wir Hilfe, wenn wir mal nicht weiter wissen!

Nach dem Abendessen, das übrigens sehr gut geschmeckt hat, machten wir ein „Check-in“, um den Tag abzurunden und ausklingen zu lassen. Jeder von uns hatte nun die Möglichkeit zu sagen, wie er/sie sich jetzt nach diesem Tag fühlt, was unser Lieblingsmoment an dem Tag war und was wir noch bräuchten oder uns noch wüschen würden. Es stellte sich heraus, dass wir uns schon richtig wohl fühlen in der Gruppe und sehr motiviert sind für die nächsten Tage.


Do. 1.10.

Den Tag haben wir mit einem Sonnenbegrüßungslied angefangen und anschließend ein Namenspiel gespielt, um sich die restlichen Namen besser merken zu können.

Später sammelten wir alle für uns wichtigen Aspekte zusammen, die für ein gutes Miteinander unentbehrlich sind, wie zum Beispiel Respekt, Kreativität, Wertschätzung, ect… Nachdem wir mit dem Building Block fertig waren, gingen wir auf die Wiese, um das Spiel „Lost Sheep“ zu spielen. Bei diesem Spiel geht es hauptsächlich darum, die zuerst ausgemachte Taktik anzuwenden, um sich ohne zu sehen oder zu sprechen wieder zu finden. Dies musste die Gruppe in einem selbst bestimmten Zeitrahmen schaffen. Das war wirklich lustig.

Vor dem Mittagessen hatten wir in kleineren Gruppen Zeit, die für uns wichtigen Gruppen-Normen aufzuschreiben, die wir nach dem Mittagessen präsentierten. Am späten Nachmittag bekamen wir mehrere Informationen über die nächsten Trainings und machten ein Brainstorming über „Leaders we know“.

Kurz vor dem Abendessen hatten wir noch einmal Zeit für uns selbst, wobei wir uns zu dieser Frage „Where am I now?“ Gedanken machen sollten.

Beim Abendessen wurde über das Abendprogramm diskutiert und wir beschlossen alle Werwolf zu spielen. Es war ein sehr toller und interessanter Tag.


Fr. 2.10.

Nach einer gehörigen Portion Teambuilding  und Kennenlernen in den vorigen Tagen, stand heute das Thema Fisch im Namen des WWF-Projekts „Fish Forward“ auf dem Programm. Zur Einstimmung diskutierten wir über den Global Foodprint und mutmaßten, welchen Einfluss unser Fischkonsum darauf hat. Dazu verglichen wir die Antworten auf eine Umfrage, die durch „Fish Forward“ die Einstellung der Konsumenten bezüglich nachhaltigem Fischkauf gemessen hat, mit unserer Einschätzung des österreichischen Otto Normalverbrauchers. Gute Neuigkeiten waren, dass wir vielleicht doch ein bisschen zu streng mit Herrn und Frau Österreicher gewesen waren, aber die Vorträge unserer WWF-Experten, die im Anschluss darauf Axel und Florian hielten, bestätigten unser Bauchgefühl, dass die Situation wirklich brenzlig ist. 95% aller Fischbestände sind überfischt oder bis an ihre absoluten Grenzen ausgelastet und dies bei knapp einer Milliarde Menschen, die direkt von der Fischerei als Haupteinnahmequelle abhängig ist. Somit ist Überfischung nicht nur ein Umwelt- und Naturschutzproblem, sondern zu großen Teilen auch eine sozioökonomische Bedrohung. Die dringende Botschaft war, unseren Fischkonsum nicht weiter auszubauen, sondern Fisch als Luxusgut zu betrachten, der, wenn doch konsumiert, unbedingt aus nachhaltigen Quellen stammen soll. Siegel wie MSC bestätigen dies und diese Produkte sollten wir unbedingt bevorzugen.

Nach diesem sehr intensiven Workshop und der Promotion der „Ugly Fish“-Kampagne, die sehr schnell zu einem Gruppen-Insider wurde, ging es dann zu einer, oder DER ERSTEN Biofischfarm Österreichs, die den bekannten Mühlviertler Karpfen züchtet. Dort nahm uns Mark, der Besitzer, sehr gastfreundlich in Empfang und erzählte uns weiter über die Problematik der Fischzucht – regionale Fischprodukte reichen nicht aus, denn alle Raubfische werden mit Fischmehl gefüttert, welches oft aus nicht nachhaltigen Quellen, aber vor allem von Hochseefischen  stammt. Somit ist die einzige Möglichkeit Biofisch zu züchten, hauptsächlich Friedfische wie Karpfen zu halten, welche auch mit pflanzlicher Nahrung zugefüttert werden können und nur einen ganz kleinen Anteil an Raubfischen zu halten, welche sich im Ökosystem „Bioteich“ selbst erhalten können. Dieser Aspekt war uns allen nicht bewusst gewesen...

Um den Abend ausklingen zu lassen, hatte Mark Steckerlfische vorbereitet, die er frisch an der Feuerstelle zubereitete. Ob sonst Vegetarier oder nicht, wir alle waren begeistert vom Wahnsinnsgeschmack dieser „Biofische“. Bei Lagerfeuer und Liedern wurden die letzten Reste verputzt, beziehungsweise Jessie, unser Gruppenhund, damit belohnt.

Sa. 3.10.

Wir starteten den Tag im Freien, wo wir uns auf die Suche nach Objekten machten, die unsere Wünsche und Ängste symbolisieren. Viele Blätter und kleine Äste wurden gefunden, die für Wachstum standen und ein Holzpflock, der die Basis unserer Projekte darstellte. Äste, Pflanzen und Früchte, die hässlich und teilweise schon verrottet waren, standen für Probleme, die möglicherweise entstehen könnten.

Danach führten wir ein Brainstorming durch und dachten darüber nach, was man über die Planung eines Projektes unbedingt wissen sollte. Danach bildeten wir Planungsteams für die nächsten vier Trainings. Wir entschieden demokratisch, welche Themen in den Trainings abgedeckt werden sollen.

Nach einem köstlichen Abendessen ließen wir den Tag mit einigen witzigen und auch kniffligen Rätselspielen ausklingen.

So. 4.10.

Nach vier unbeschreiblich schönen Tagen mussten wir uns langsam von dem Kick-off-Training in Heidenreichstein verabschieden. Als Gruppe sind wir sehr schnell zusammengewachsen und wir wollten uns gar nicht auf den Weg nach Hause machen. Es wurde viel geplant, viel getüftelt, viel gespielt und gelacht und natürlich seeeehr viel gegessen!

Kick-off-Wochenende, Du warst zu schön und leider viel zu schnell vorbei!  Nun sind wir aber bereit für das nächste Action-Leader-Programm und können es gar nicht erwarten, noch mehr zu lernen, um später eigene Projekte zu verwirklichen.  An unserem letzten Tag hatten wir nochmal die Gelegenheit, über das Kick-off-Wochenende nachzudenken, zu reflektieren und in uns zu kehren. Nach dem Mittagessen wurden die nächsten Schritte besprochen und dann kam das Abschiedsritual auf uns zu. Jeder durfte sich einen Stein aussuchen, um auf diesem eine kleine Botschaft zu hinterlassen. Nachdem alle Steine nochmal vermischt wurden, durfte man sich einen aussuchen und diesen behalten. Ein wertvoller Wegbegleiter und eine schöne Erinnerung! Danke für so einen gelungen Start in das Action-Leader-Programm 2015/2016!

Mehr Fotos vom Training findest du hier: https://www.facebook.com/media/set/?set=a.925797897467310.1073741839.140144182699356&type=3

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